Beschreibung ↓
Mit Fragen der Kunst und der Freiheit des Künstlers in einer Diktatur setzt sich Albert Ostermaier, der zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikern gehört, in seinem Stück auseinander. Das Stück beginnt 1935 in einem Filmvorführraum des Reichspropagandaministeriums. Illustriert mit historischen Filmausschnitten und Live-Videos, entwickelt sich ein explosiver Machtkampf zwischen zwei großen Manipulatoren sowie die leider wahre Geschichte ihres Opfers.
Ein Mann und eine Frau kommen Hand in Hand auf die Bühne. Sie ist die ambitionierte Filmregisseurin Leni Riefenstahl, er ist Joseph Goebbels, der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Gemeinsam wollen sie den von ihm verbotenen Tonfilm „Das Stahltier“ ansehen, der zum 100. Jahrestag der Reichsbahn von dem 32-jährigen avantgardistischen Fotografen, Drehbuchautor, Kameramann und Regisseur Willy Otto Zielke gedreht wurde.
Ohne zu ahnen, dass sie bereits im Fokus des nationalsozialistischen Propagandaministers steht, wittert die geltungssüchtige Filmregisseurin durch das Treffen mit Goebbels die Chance, ihre ehrgeizig verfolgte Filmkarriere entscheidend voranzutreiben. Sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Minister ein, bei dem ausschließlich er die Regeln bestimmt. Willy Zielke, der ebenfalls nach filmischem Erfolg strebt, wird zum Spielball und Opfer des dämonischen Duo infernale.
Termin ↓
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Pressestimmen ↓
Das Stück reißt einen einfach mit. Als Zuschauer befindet man sich plötzlich in dieser Welt und vergisst die Zeit, konzentriert sich ganz auf das Bühnengeschehen. Dank der Multimedialität und der vollkommenen Nutzung des Saals erhält man das Gefühl hautnah mit dabei zu sein. Man befindet sich mittendrin. Eine der ansehnlichsten Inszenierungen der bisherigen Saison!
Luxemburger Wort
Ein starker, eindringlicher Abend, der mit wenigen Mitteln auskommt und doch ein Maximum an Assoziationen weckt. Und überhaupt auf diese grausame Geschichte aufmerksam macht. Eine späte Rehabilitierung eines zu Unrecht fast Vergessenen.
Berliner Morgenpost
Mit historischen Filmausschnitten und Live-Videos, vor allem aber mit den eindrucksvoll tiefenscharfen Schauspielern gelingt Frank Hoffmann eine souverän verdichtete, berührend erzählte Aufführung. Ambivalent und eindringlich lassen Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch ihre Figuren wie Untote der deutschen Geschichte auferstehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung