Beschreibung ↓
Irgendwo auf dem Land gibt es eine Kleinstadt, deren Bewohner:innen sich an die gute, alte Zeit erinnern. Wie gut es doch allen gegangen ist! Vielleicht zu gut! Klimawandel und Globalisierung, Digitalisierung und Mikroplastik haben die Landschaft, das Leben der Menschen verändert. Aus der üppigen Vegetation ist eine dürre Steppe geworden. Die Luft ist heiß und trocken. Nur ein leiser Wind weht gespenstisch durch die Szenerie. Es gibt kaum noch Insekten, Pflanzen oder Tiere, kaum Wasser und keinen Kaffee. Der Verkehr liegt lahm, der Funkmast nach draußen empfängt nur sporadisch. Es ist siebzehn nach 12.
Die Menschen sind nicht mehr dieselben. Ein unbekanntes Virus hat aus dem einstigen Idyll eine bedrohte Zone gemacht. Es begann mit Wahnvorstellungen und Burn-Out-Symptomen. Manche sind lethargisch, manche befällt ein unkontrollierbares Zittern. Die Bürger:innen sind verunsichert. Verzwei@258;ung und die Sehnsucht nach Normalität treiben die Überlebenden in die Arme von Quacksalber:innen und Populist:innen, die Heilung und Erlösung versprechen. Die Menschen schotten sich ab. Eine Mauer muss her!
Während eine Gruppe Radioreporter:inne live aus der bedrohten Zone berichtet, werden sie mit ihren eigenen Vorurteilen und Ängsten konfrontiert und fragen sich: Wo liegt die Ursache für das Chaos? Ist die Situation wirklich so zugespitzt wie es die Medien behaupten? Oder sind das bloß alternative Fakten? Denn eigentlich geht es uns doch gut!
Pandora Pop kreierte mit ‚High Noon`2019 einen überraschend aktuellen Endzeit-Western zwischen regionalem Bewusstsein und globaler Abhängigkeit, zwischen schießwütigen Cowboys und neuen Seewegen, zwischen öko-schamanischem Ritual und pflanzlicher Intelligenz. 2022 bearbeiten sie in der Collective’s Cut Edition ihr Originalstück als Schreibtisch-Spektakel und zeigen einmal mehr, dass die Realität die Fantasie der Theatermacher:innen eingeholt hat.
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Von und mit Pandora Pop (D)