Westfälischen Landestheater

Als gäb's kein Morgen - Die wilden 20er Jahre

Verspielt, erotisch, wild und hellsichtig
© Volker Beushausen↑ Die wilden 20er Jahre sind voller prickelnder Musik.
Foto: Volker Beushausen
Beschreibung ↓

Vor 100 Jahren begann ein Jahrzehnt, das später als „The Roaring Twenties“ oder „Die goldenen Zwanziger“ in die Geschichte einging: Eine brodelnde, kochende Zeitspanne, voller politischer Krisen. Das Kaiserreich war nach dem Ersten Weltkrieg zusammengebrochen und die Moderne drang unaufhaltsam in alle Lebensbereiche ein. Die Gesellschaft hatte sich erstmals eine demokratische Verfassung gegeben, doch die ersten Gehversuche in eine bisher unbekannte Freiheit waren bedroht durch die Gewalt rechter Gruppen. Alte Militärs, Deutschnationale und Antisemiten bekämpften die Weimarer Republik. Ein Vulkan!

Aber auf diesem Vulkan wird getanzt, gesungen, Musik gemacht und Kabarett gespielt. Es werden Bilder gemalt und Gedichte geschrieben. Und das alles in einer bisher unbekannten Dichte und Intensität: Verspielt, erotisch, lasziv, wild, laut und hellsichtig. Schnoddrig sezieren Kleinkunst und Kabarett menschliches Zusammenleben. Amerika wird zum Sehnsuchtsort. Es ist die Zeit des Films. Aus dem Stummfilm entsteht der Tonfilm. Der Jazz kommt zu uns über den großen Teich: King Oliver und Louis Armstrong brachten uns ganz neue Trompetentöne bei. Josephine Baker verzauberte nicht nur Paris. In Berlin schossen die Vergnügungspaläste, Revuen mit Live- Musik, Shows, und Nachtclubs wie Pilze aus dem Boden. Sänger*innen wie Claire Waldorf, Blandine Ebinger, Marlene Dietrich, die Comedian Harmonists und Dichter*innen wie Klabund, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Bertolt Brecht, Gabriele Tergit, Irmgard Keun oder der Komponist Friedrich Hollaender schufen ein Lebensgefühl, das es so noch nicht gegeben hatte und das es auch nachher nie wieder geben sollte.

Mit bewährter Live-Musik des Lippe-Saiten-Orchesters reisen wir zurück in dieses wilde Jahrzehnt, in dem die Beine beim Charleston, Shimmy, Rag, bei Bananentänzen und Black Bottom wirbelten und sich das Knallen der Sektkorken mit den Schüssen der Maschinengewehre mischte.
 

»Die „Goldenen 20er Jahre“ verspielt, erotisch, lasziv, wild, laut und: hellsichtig.«
© Volker Beushausen
↑ Live-Musik und große Show: Die 1920er Jahre werden lebendig.
Foto: Volker Beushausen
Termin ↓
Sa • 31. Dez 22 • 21:45 UhrApollo-Theater
Infos ↓
Musiktheater 13+
Von Tankred Schleinschock mit dem Westfälischen Landestheater (D)
Dauer: ca. 2 h 20 Min. inkl. 25 Min. Pause nach ca. 60 Min.
Besetzung: Franziska Ferrari, Jessica Kessler, Patrick Sühl, Simone Schuster, Mario Thomanek, Mike Kühne, Tobias Schwieger, Peti van der Velde (Ensemble). Trankred Schleinschock (Klavier), Matthias Fleige (Trompete), Klaus Dapper (Saxophon, Klarinette, Quer- und Piccoloflöte), Guido Wellers (Posaune, E-Gitarre), Claus Michael Siodmok (Banjo, E-Gitarre, Mandoline), Jürgen Knautz (Kontrabass, Bass), Marco Bussi (Schlagzeug) – das Lippe-Saiten-Orchester.
Leading Team: Tankred Schleinschock (Inszenierung und musikalische Leitung), Elke König (Bühne), Maud Herrlein (Kostüme), Barbara Manegold (Choreographie), Pia Böhme (Regieassistenz)
Video: Trailer

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