Schauspielhaus Bochum

Judas

Vom Mann, dessen Name für Verrat steht
© Judith Buss↑ Steven Scharf in „Judas“
Foto: Judith Buss
Beschreibung ↓

Judas, ein Name, der für eine Geschichte steht. Aber auch für einen Menschen, der auf diese Geschichte reduziert wurde. Judas Iskariot, im Neuen Testament einer der zwölf Jünger von Jesus von Nazareth, der – darin stimmen alle vier Evangelien überein – die jüdische Tempelwache zu Jesus‘ Aufenthaltsort im Garten Getsemani führte und ihn mit einem Kuss identifizierte. Die Folge war, dass Jesus anschließend an die Römer ausgeliefert und gekreuzigt wurde. Gleichzeitig wäre ohne ihn und ohne seinen verräterischen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden. In einer One-Man-Show stellt er sich vor und seine Lebensgeschichte zur Schau – ihre bekannten und unbekannten Seiten. Er erzählt davon, wie es ist, der zu sein, dessen Geschichte alle zu kennen glauben. Jemand der weiß, wie schnell einem das Wort im Munde verdreht werden kann, und was für verheerende Folgen es hat, über sich und andere eine Aussage zu treffen.

Judas ist, ausgehend von einer religiösen Geschichte, ein Stück großer Fragen jenseits der Religiosität. Über die Verantwortung, die man für das, was man tut, trägt. Über Ehrlichkeit, Lüge, Wahrheit, Moral, Mitwisserschaft, Verrat, Schuld. Über das Schwanken zwischen Glaube und Zweifel und das Ausmaß davon, etwas zu sagen oder zu tun.

»Nach 2000 Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selbst spricht und dabei versucht, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht hin möchte: zu dem Judas in sich selbst.«
© Judith Buss
↑ Steven Scharf in „Judas“
Foto: Judith Buss

Steven Scharf wurde für die Rolle des Judas 2013 zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt.

Termin ↓
Do • 04. Mai 23 • 19:30 Uhr • Schauspielhaus Bochum: JudasApollo-TheaterApollo begrüßt um 19:00 Uhr, Im Anschluss Nachgespräch
Infos ↓
Schauspiel 16+
Von Lot Vekemans. Eine Produktion der Münchner Kammerspiele, übernommen und zu Gast vom Schauspielhaus Bochum.
Dauer: ca. 1 h, keine Pause
Preise: D
Besetzung: Steven Scharf (Judas)
Leading Team: Johan Simons (Regie), Bettina Pommer (Bühne), Henriette Müller (Kostüme), Maarten Schumacher (Musik), Wolfgang Göbbel (Lichtdesign), Julia Lochte (Dramaturgie)
Triggerwarnung: Nacktheit auf der Bühne.
Pressestimmen ↓

Steven Scharf gibt dem Apostel eine schroffe, schnörkellose Diktion, mit der er zu verstehen gibt, dass er es war, der mit dem Verrat alle Schuld auf sich lud. Scharf ist ein Judas von beeindruckender Klarheit. In der kunstvollen Unterbelichtung des Raums ist er ein Schmerzensmann wie an den Eisernen Vorhang gemalt. Am Ende der deutschsprachigen Erstaufführung gab es lang anhaltenden Applaus für ein außerordentliches Stück Schauspielerei.
Abendzeitung

Johan Simons hat den luziden Text ohne naturalistischen Gestus in eine starke szenische Form verwandelt. Vor allem aber hat er einen großartigen Schauspieler. Steven Scharfs Aura sprengt das szenische Korsett nicht, aber sie überragt es. Es ist ein spannender Abend und der Abend eines formidablen Darstellers, der ganz zu Recht mit Beifall überschüttet wird.
nachtkritik.de

Ein schauspielerischer Gewaltakt, körperlich wie mental, für Steven Scharf, der letztlich nur über seine Stimme die Spannung halten muss. Sie ist voll und raumfüllend, doch ohne Pathos, obwohl sie immer wie kurz vor einem Tränenausbruch klingt. (...) Nach der einstündigen Aufführung intensiver Applaus eines emotional tief betroffenen Publikums.
Donaukurier

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