Beschreibung ↓
In Tax for free – Scholz und Tschentscher geben einen aus und Michael Kohlhaas wundert sich wird die Chronik eines politischen Skandals erzählt: Der Stadtstaat Hamburg fordert 2016 von der Privatbank M.M. Warburg & CO 47 Millionen Euro Steuergeld zurück. Dieser Betrag wurde mutmaßlich durch Cum-Ex-Geschäfte zu Unrecht vom Fiskus erstattet. Dann jedoch trifft sich der Mitinhaber der Bank mit dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz. Innerhalb weniger Tage entscheidet sich die Finanzbehörde unter Senator Peter Tschentscher dazu, auf die Erstattung zu verzichten.
Was damals besprochen wurde, will heute keiner mehr wissen.
Im 16. Jahrhundert bringt Junker Wenzel von Tronka Michael Kohlhaas zunächst wegen willkürlicher Steuern um zwei Pferde und verhindert mittels seiner Beziehungen zur Macht dessen Klage bei Gericht. Der Rosshändler Kohlhaas, Heinrich von Kleists „Don Quijote bürgerlicher Moral“ (Ernst Bloch), entfacht einen Krieg der Gerechtigkeit.
In Zusammenarbeit mit Investigativ-Journalist Oliver Schröm (ARD-Magazin Panorama) und seinen Kolleg:innen hinterfragt Tax for free am Beispiel der Verwicklungen von Olaf Scholz, Peter Tschentscher und der Warburg Bank die Legitimation von demokratischen Prozessen
Termin ↓
Infos ↓
Helge Schmidt und Team arbeiten an dokumentarischen Formaten fürs Sprechtheater. Die Chance im Selbstauftrag Kunst zu machen, möchten sie erhalten und nutzen, indem sie die politische und moralische Funktion des Theaters schärfen und zurückerobern. Eine Erneuerung des dokumentarischen Theaters ist das Ziel, die Bühne das Mittel der Wahl.
Gefördert durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh
Pressestimmen ↓
Auf der einen Seite ist das ein dichter, dokumentarischer Theaterabend, der mit Kenntnis, Humor und Zynismus einen skandalösen Betrugsfall erzählt. Auf der anderen Seite die in Kleists komplexer Sprache und mit ironischen Mitteln erzählte Geschichte eines Bürgers, der aus Verzweiflung Selbstjustiz übt.
taz
Das ist die große Qualität von Tax for free: Die Inszenierung gesteht einem die eigene Wut über die Verhältnisse zu. Und sie sagt trotzdem: Vorsicht! Diese begründete Wut ist gefährlich!
nachtkritik