Poetry@Rubens - Lena Schätte

Das Schwarz an den Händen meines Vaters
© Boris Breuer↑ Die Autorin Lena Schätte
Foto: Boris Breuer
Beschreibung ↓

„Motte“ wird die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt. Der Vater ist Arbeiter, Spieler, Trinker. Eigentlich hat Motte sogar zwei Väter: den einen, der schnell rennen kann, beim Spielen alle Verstecke kennt und sich auf alle Fragen eine Antwort ausdenkt. Und den anderen, der von der Werkshalle ins Büro versetzt wird, damit er sich nicht volltrunken die Hand absägt. Und das mit dem Alkohol, sagt die Mutter, war eigentlich bei allen Männern in der Familie so.

Auch Motte trinkt längst mehr, als ihr gut tut. Schon als Kind hat sie beim Schützenfest Kellnerin gespielt und die Reste getrunken, bis ihr warm wurde. Jetzt, als junge Frau, schläft sie manchmal im Hausflur, weil sie mit dem Schlüssel nicht mehr das Schloss trifft. Ihr Freund stützt sie, aber der kann meistens selbst nicht mehr richtig stehen. Nur ihr Bruder, der Erzieher geworden ist, schaut jeden Tag nach ihr. Als bei ihrem Vater Krebs im Endstadium diagnostiziert wird, sucht Motte nach einem Weg, sich zu verabschieden – vom Vater und vom Alkohol.

Das Schwarz an den Händen meines Vaters von Lena Schätte ist ein bewegender Roman über das Aufwachsen in einer Familie, die in den sogenannten einfachen Verhältnissen lebt und die zugleich, wenn es darauf ankommt, zusammenhält. Es ist ein harter, zarter Roman über die Liebe zu einem schwierigen Vater und den Weg ins Leben. 

»Wenn du so bist, hab ich das Gefühl, du hast uns gar nicht mehr lieb, sage ich, doch da ist er schon weg, zieht die Zimmertür mit einem Ruck ins Schloss.«
Termin ↓
Di • 11. Nov 25 • 19:00 UhrApollo-Theater• 
Vor­verkauf ab 29.08.
Infos ↓
Lesung 14+
mit Lena Schätte

Veranstaltet von der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen gemeinsam mit dem Apollo-Theater.

Leading Team: Lena Schätte (Lesung), Jörg Döring (Moderation)
Ihr neuer Roman Das Schwarz an den Händen meines Vaters ist im März 2025 beim S. Fischer Verlag in Frankfurt / Main erschienen.

Lena Schätte, 1993 in Lüdenscheid geboren, veröffentlichte 2014 ihren Debütroman Ruhrpottliebe. Nach einigen Jahren als Psychiatriekrankenschwester im Ruhrgebiet begann sie 2020 ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Heute lebt sie in Lüdenscheid, betreut suchtkranke Menschen – und schreibt. Für einen Auszug aus Das Schwarz an den Händen meines Vaters erhielt sie 2024 den W.-G.-Sebald-Literaturpreis.

Pressestimmen ↓

„... ein Text, der sein literarisches Handwerk ausgezeichnet versteht.“
Marlen Hobrack, die Welt

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